Wohnquartier Seedomizil, Lochau: Auszeichnung für Projekt Bodenfreiheit

Für die gelungene Entsiegelung einer Teilfläche beim Wohnprojekt Seedomizil in Lochau (A) erhielt der Verein Bodenfreiheit den internationalen Ground:breaker-Award 2025.

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Der Ground:breaker Award wird jährlich von der Organisation Cipra, der Internationalen Alpenschutzkommission, an vorbildliche Entsiegelungsprojekte im Alpenraum vergeben. 45 Projekte wurden heuer eingereicht. Platz 1 ging in die Schweiz, Platz 3 nach Italien und der zweite Platz ging an den Verein Bodenfreiheit für ihr Projekt am Seedomizil in Lochau.

Wie es dazu kam

Als Anfang der 2010er Jahre das ehemalige Betriebsgelände RUPP-Käsle von der i+R Wohnbau (A) erworben wurde, war der Anspruch für die Quartiersentwicklung durch die bevorzugte Lage am Bodensee und die Nähe zum Ortszentrum von Lochau hoch: Das Ziel war ein offenes Wohnquartier mit viel Grünraum, eingebettet von zwei Bachläufen.

Rund 200 Eigentumswohnungen in vier Clustern sind in den Jahren 2015 bis 2019 entstanden. Von den 29.000 Quadratmetern Grundstücksfläche ist heute mehr als die Hälfte nicht bebaut. Den Bewohner:innen stehen unterschiedliche Außenflächen zur Verfügung: Neben den Privatgärten sind es ein Quartiersplatz, Gemeinschaftsgärten in jedem der vier Cluster oder auch Pachtgärten, die von einem Verein organisiert werden. Öffentliche Wege ermöglichen den Durchgang vom Ortszentrum zum Bodenseeufer und ein frei zugänglicher Andachtsraum mit Blick auf den Bodensee lädt zum Innehalten ein.

Grünfläche für den Verein Bodenfreiheit

Besonders hervorzuheben ist die jetzt ausgezeichnete Grünfläche im Nordosten des Quartiers, die mit Fertigstellung des Quartiers im Jahr 2020 dem Verein Bodenfreiheit im Sinne des Fruchtgenussrechts überlassen wurde. Das 635 Quadratmeter große Grundstück am Oberlochauerbach wurde unter anderem im Rahmen des Projekts "Land schafft Lebensraum" mit Schüler:innen der nahe gelegenen Mittelschule gestaltet. Gemeinsam wurden Wildstauden gepflanzt und ein Sandarium angelegt, um Lebensraum für Wildbienen und Bodenbrüter zu schaffen. Zusätzlich wurde ein Naschgarten gepflanzt. Mitten im Siedlungsgebiet konnte so eine wertvolle Freifläche geschaffen werden, die langfristig der Artenvielfalt und dem Klima zugutekommt.

In der Begründung der Jury für die Auszeichnung mit dem 2. Platz des Ground:breaker Awards 2025 wurde unter anderem der Anbau von sogenannten Heukartoffeln zur Verbesserung der Bodenqualität und somit der Reduktion der Staunässe sowie die Mithilfe der Bewohner:innen aller Generationen angeführt.

Wir freuen uns gemeinsam mit dem Verein Bodenfreiheit über diese Auszeichnung und das gelungene Projekt.

Johannes Traxler
Als Projektmanager unterstützt Johannes Traxler die i+R Gruppe mit seiner Expertise im Umwelt- und Klimabereich. Nach seinem Schulabschluss in Oberösterreich hat es ihn für das Studium nach Wien verschlagen. Dort hat er an der Universität für Bodenkultur "Umwelt- und Bioressourcenmanagement" studiert. Im Anschluss an sein Auslandssemester in Leuven (Belgien) kehrte er nach Oberösterreich zurück, um dort erste Berufserfahrungen zu sammeln. Seit 2021 unterstützt er die Unternehmen der i+R Gruppe bei der "Ökologischen Erneuerung".